Denn bei dir ist die Quelle
des Lebens, und in deinem
Licht sehen wir das Licht.
Psalm 36, 10
Auszeichnung EKBO Hahn: 2. Preis geht nach Brück für tolle Öffentlichkeitsarbeit
Zum zweiten Mal nach 2013 hat die Kirchengemeinde Brück den 2. Preis des EKBO- Hahns gewonnen. www.ekbo-hahn.de In diesem Jahr ist der mit 500 Euro für die Anschaffung eines Beamers dotiert. Die kleine Delegation reiste am Do 12.11.15 extra nach Berlin. Dort gab es vor der versammelten Synode mit Bischof Dröge, Propst Stäblein und Präsident Antoine einen feierlichen Empfang und eine Laudatio.
Die Kirchengemeinde Brück erhielt den Preis für das Projekt Christliche Kunst in den Häusern von Brück. Dort werden Kunstwerke gesammelt und im nächsten Jahr ausgestellt.
Laudatio zur Preisverleihung von Thorsten Wittke
Meine Kinder lieben die Geschichten der „Fünf Freunde“ von Enid Blyton. Besonders die Hörspiele habe es Ihnen angetan. Und die Geschichte und Aktion unseres zweiten Preisträgers könnte auch wunderbar in diese Serie integriert werden. „Fünf Freunde und das geheimnisvolle Christus-Bild“
Die Fünf Freunde freuten sich, gemeinsam den Sommer zu verbringen. Die Ferien hatten gerade begonnen – bei den Fünf Freunden beginnen immer gerade die Ferien – und Onkel Quentin war in sein neues Wissenschaftsprojekt vertieft. Er hatte keine Zeit für die Kinder und die schnappten sich deshalb ihre Fahrräder und machten eine Radtour weg von der Felseninsel zu einem alten Freund von Tante Fanny. Der lebte in Brück. Im Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg.
Ok, kleines Logikloch, die Fünf Freunde leben in England und von dort mit dem Fahrrad nach Mittelmark-Brandenburg? Gewagt. Aber mit einem bißchen Fantasie.
Der Freund von Tante Fanny ist natürlich Pfarrer und heißt: Helmut Kautz. Der nimmt sowieso gerne spontan Gäste auf und mit Jugendarbeit kennt er sich auch bestens aus. Die Fünf Freunde übernachten dort und am nächsten Morgen klemmt eine Leinwandrolle (100×70) mit einem Ölgemälde hinter dem Türgriff des Pfarrhauses. Kein Zettel, kein Absender, aber auf dem Gemälde eine beeindruckende Darstellung von Jesus am Kreuz.
Pfarrer Kautz und die Fünf Freunde setzen alles in Bewegung, um den wahren Besitzer dieses Kunstwerkes ausfindig zu machen. Das ganze Dorf, die gesamte Gemeinde rätselt mit und diesmal ist es nicht Timmy der Hunde, der die Gruppe auf die richtige Fährte bringt, sondern die Berichterstattung in der lokalen Presse. Eine Frau meldet sich. Sie hatte das Bild in der Zeitung gesehen. Ja, sie war es, die die Leinwand abgegeben hatte. Die stand schon länger bei ihr rum, ihr war die Darstellung zu düster, sie hatte das Bild aus dem Rahmen geschnitten, ein Hochzeitsfoto stattdessen eingesetzt und wollte die Leinwand in gute Hände geben. Also zum Pfarrer damit.
Ok, wieder kleines Logikloch. Warum hat sie nicht beim Pfarrer geklingelt. Aber warum erzählen Bösewichte im Film immer zuerst ihren teuflischen Plan, bevor ihnen der Held die Waffe aus der Hand schlägt. Bißchen Fantasie, bitte.
Das Gemälde ist übrigens ein Motiv von keinem Geringeren als Salvador Dali. Eine echte Kopie eines seiner Werke.
Die Fünf Freunde fahren wieder nach Hause. Ferien sind vorbei. Und Pfarrer Kautz entwickelt die Geschichte weiter. Eine gesamte Kunstausstellung der Bewohnerinnen und Bewohner von Brück entsteht im Sommer 2015. Titel: „Christliche Kunst in den Häusern von Brück“. Alle sind aufgerufen, christliche Bilder, Skulpturen, Schmuck, Kerzen, Kreuze, Bücher, Bibeln uvm. leihweise abzugeben. Jede und jeder soll seine Geschichte dazuschreiben und dann gehen die Kunstwerke auch wieder zurück an ihre Besitzerin und den Besitzer. Vorher gibt´s die Ausstellung mit Gottesdienst, Fest, Konzert. Eine Broschüre mit Infos zu den Kunstwerken wird produziert, genauso soll auch noch ein Film enstehen.
Bonusmaterial. Vielleicht gibt´s später ja auch mal eine die DVD.
Ja, ja, die Logiklöcher. Bis heute ist auch nicht klar, war diese ganze Geschichte mit dem mysteriösen Bild nur ausgedacht oder ist das wirklich so passiert. Also, die Leinwand war wirklich hinter den Türgriff geklemmt, aber war es wirklich diese Frau gewesen oder hatte der Öffentlichkeitsarbeiter ein wenig nachgeholfen. Wenn er das nämlich getan haben sollte, dann hätte er echt einen Preis dafür verdient. So oder so. Die Jury – und ich fasse jetzt mal zusammen – des Medienhauses meint:
Kreativ. Unaufdringlich missionarisch. Leicht nachzuahmen. Viele Menschen werden angesprochen. Eine klasse Geschichte mit einem Spannungsbogen wird erzählt. Auf dem Land und in der Stadt möglich. Viele unterschiedliche Medien werden bedient. Deshalb:
Der zweite Platz bei der Wahl zum EKBO Hahn 2015 geht an: die Evangelische Kirchengemeinde in Brück und an ihren Verantwortlichen, Pfarrer Helmut Kautz für die Öffentlichkeitsarbeit zum Projekt: „Christliche Kunst in den Häusern von Brück“.
EKBO-Hahn 2015:
Preis für gelungene kirchliche Öffentlichkeitsarbeit
Preisverleihung während der Herbstsynode am Donnerstag um 20 Uhr
Berlin, 9. November 2015 – Für den diesjährigen EKBO-Hahn haben Kirchengemeinden, Kirchenkreise, Religionslehrerinnen und diakonische Träger insgesamt 22 Projekte eingereicht. Am Donnerstag, 12. November 2015, um 20 Uhr, stellt Thorsten Wittke, Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), die drei Preisträger auf der Herbstsynode der EKBO vor. Auswahlkriterien waren Professionalität, leichte Nachahmbarkeit, Originalität und Wirksamkeit.
Der erste Preis geht an die Hoffnungskirchengemeinde in Neu-Tegel im Kirchenkreis Reinickendorf für ihr Projekt „better place – leben teilen“. Damit leere Wohnungen für Flüchtlinge genutzt werden können, renovieren Ehrenamtliche und Flüchtlinge gemeinsam Wohnungen, und leisten so schon einen Beitrag zu Dialog und sozialer Integration. Zwei Wohnungen im Bezirk Reinickendorf konnten bereits an Flüchtlingsfamilien übergeben werden.
Der zweite Preis geht an die Evangelische Kirchengemeinde Brück im Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg für ihre Aktion „Christliche Kunst in den Häusern von Brück“. Die Kirchengemeinde motiviert die Bewohner des Dorfes, christliche Bilder, Skulpturen, Bücher oder Urkunden leihweise für eine Ausstellung zur Verfügung zu stellen und die Geschichte dazu aufzuschreiben. Die Ausstellung wird mit einem Fest und Konzerten begleitet.
Der dritte Preis geht an die Evangelische Jugend des Kirchenkreises Oderland-Spree für ihr Song-Video-Projekt „ALRIGHT Brandenburg“. Jugendliche aus verschiedenen Gemeinden haben sich mit ihrer Heimat Brandenburg auseinandergesetzt. Den häufig negativen Stereotypen wollten sie ihr positives Lebensgefühl und ihren christlichen Glauben entgegensetzen. Sie texteten und komponierten den Song „ALRIGHT Brandenburg“, den sie über die sozialen Medien verbreiten.
Seit 2007 lobt die Öffentlichkeitsarbeit der EKBO gemeinsam mit dem Wichern-Verlag und Radio Paradiso diesen Preis aus. Mit dem EKBO-Hahn werden gelungene Projekte prämiert, die eine Außenwirkung haben, besonders Kirchenferne ansprechen und zum Nachmachen anregen.
Weitere Informationen: www.ekbo-hahn.de
Kurzbeschreibung des Projekts:
Wie soll das Projekt verlaufen?
Das Projekt „Christliche Kunst in den Häusern von Brück“, welches vom 13.4.15-19.7.2016 stattfinden soll, befasst sich mit den Bewohnern von Brück zwischen 19 und 99 Jahren.
Sie werden aufgerufen, christliche Bilder, Skulpturen, Schmuck, Kelche, Kreuze, Bücher, Bibeln, Urkunden … leihweise für eine Ausstellung zur Verfügung zu stellen und ihre Geschichte mit dem Gegenstand aufzuschreiben oder zu erzählen. Die Besitzer nehmen ihr Eigentum dann wieder in die Häuser. Vorher wird die Ausstellung mit einem Fest und Konzert vorgestellt. Die Gegenstände werden mit den Geschichten zu einem Film und einer Broschüre verarbeitet.
Die Idee kam durch den „unbekannten Christus von Brück“! Ein Ölgemälde mit Christusdarstellung wurde Anfang 2014 anonym im Pfarrhaus abgegeben. 14 Tage lang rätselte die Bevölkerung der Gegend, was das für eine Darstellung sei und wer der Spender ist. Nach reichlich Presseberichten stellte sich heraus, dass es eine „echte“ Kopie von „Dali“ war. https://kirche-brueck.de/unbekanntes-jesus-bild-aufgetaucht/ Die ganze Gegend suchte nach dem „Spender“! Schließlich wurde sie gefunden und natürlich interviewt. Sie hatte das Bild aus dem Rahmen geschnitten (es war ihr zu düster) und ihr Hochzeitsbild reingehängt. Den armen Jesus brachte sie zum Pfarrhaus.
In dieser Zeit wurde viel über Christus gesprochen, das Bild interpretiert und es gab reichlich Gelegenheit Kreuz und Auferstehung ins Gespräch zu bringen. Mehrere Gottesdienste fanden zu dem Thema statt. Der „unbekannte Christus von Brück“ wurde auch Aufhänger für den Alphakurs. (siehe die Zeitungsartikel)
Eine Menge Leute erzählten, dass sie auch noch Schätze zu Hause haben. Ein alter Mann übergab seine uralte Bibel der Gemeinde (siehe Zeitungsartikel).
Diese Schätze sollen jetzt ans Licht kommen und der Glaube an Jesus Christus, welcher sich in mancherlei „Kunst“ verbirgt, ins Gespräch kommen. Film und Broschüre werden in Erklärung der Gegenstände auf eine unaufdringliche Art die gute Botschaft weiter tragen. Das entstandene Material wird für den nächsten Glaubenskurs verwendet, zu dem die Geber der Leihgaben eingeladen werden.
Das Bekanntmachen mit allen Medien, einsammeln der Leihgaben, erstellen des Filmes und der Broschüre sollen die Jugendlichen und Anleitung durch die Mitarbeiter des CVJM Bad Belzig durchführen. Dadurch soll auch das Gespräch unter den Generationen befördert werden.
Bisher gab es schon erstaunliche Ergebnisse (siehe Presseartikel) und Geschichten. Immer wieder sind die Gegenstände Anlass für rätseln und Gespräch. Besonders eine Postkarte aus dem Internet führte auf überraschende ökumenische Spuren (siehe Artikel).
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