Denn bei dir ist die Quelle
des Lebens, und in deinem
Licht sehen wir das Licht.
Psalm 36, 10
Ankunft der Karpatendeutschen vor 70 Jahren – Festgottesdienst in Brück
Festgottesdienst zur Ankunft der Karpatendeutschen (Zipser) vor 70 Jahren in der Lambertuskirche zu Brück am Sonntag 10. Juli um 10.30 Uhr
Sie haben Spuren hinterlassen in Brück und Umgebung! Und sie sind heimisch geworden hier. Das merkt man, wenn Michael Demko (er gehört noch zur Erlebensgeneration) und Roland Hoffmann (der schon hier geboren ist) an der Kreuzung Gartenstraße/ Oberzipserstraße in Brück stehen. In der Gartenstraße haben viele „Zipser“ gebaut. Die Oberzipserstraße ist nach der Gegend benannt, aus der viele der Vertriebenen kamen. Roland Hoffmann trägt ein Nicki mit dem Glockensymbol von Spiŝská Belá einer der Partnerstädte von Brück. Sie liegt in der „Alten Heimat“. So wird die Verbindung gepflegt.
Im Gottesdienst soll des erlittenden Schicksals der Vertriebenen gedacht werden. Der Dank für das Erreichte wird nicht ausbleiben und der Segen für die Zukunft wird erbeten.
Fakten:
Am 29.6. 1946 kamen die vertriebenen Karpatendeutschen (Zipser) in dem bis Kriegsende als Munitionsfabrik dienenden Lager Selterhof bei Treuenbrietzen an (ungesicherte Zahl etwa 300 Personen) und waren dort ca. 14 Tage in Quarantäne. Damit ging die mehretappige seit Dezember 1944(!) währende Flucht infolge des Partisanenaufstands und der Vertreibung nach Rückkehr aus den Evakuierungsgebieten ( Sudetenland) in die Heimat nach dem Kriegsende zu Ende.
Die Transporte wurden im Sammellager Poprad zusammengestellt und in die englische, amerikanische und russische Besatzungszone geschickt. Jeder Transport bestand aus etwa 1200 Personen in Güterwagen. Das sowieso wenige Gepäck ist den Vertriebenen fast gänzlich unterwegs abhanden gekommen. Dieser Transport selbst dauerte etwa zwei Wochen, Grenzübergangsstelle war Bad Schandau. Nach der Quarantäne holten sich die Bauern aus den umliegenden Dörfern Arbeitskräfte aus dem Lager und so begann auch die Zuweisung von Notunterkünften bzw. Zuweisung von Wohnungen in den umliegenden Orten.