Denn bei dir ist die Quelle
des Lebens, und in deinem
Licht sehen wir das Licht.
Psalm 36, 10
Leserbrief zur Gedenkfeier 70. Jahrestages der Ankunft der Karpatendeutschen
Leserbrief von Roland Hofmann aus Brück
Gedenkfeier anlässlich des 70. Jahrestages der Ankunft der Karpatendeutschen in Brandenburg
Anlässlich des 70. Jahrestages der Ankunft der Karpatendeutschen im Land Brandenburg hatte die Karpatendeutsche Landsmannschaft (KDLM) zu einem Erinnerungstreffen am 10. Juli d.J. nach Brück eingeladen.
Der Festakt begann in der St. Lambertuskirche in Brück mit dem Einzug der Teilnehmer unter Führung des evangelischen Pfarrers Herrn Helmut Kautz zum feierlichen Gottesdienst in der schön geschmückten Kirche.
Der Einladung waren viele ehemalige Zipser und auch deren Nachfahren aus Nah und Fern gefolgt, so dass die Kirche mit mehr als 100 Besuchern gut gefüllt war. Als Ehrengast beehrte uns die Bundesvorsitzende der KDLM Frau Brunhilde Reitmeier- Zwick.
Nach der Einführung in den Gottesdienst durch den Pfarrer begrüßte der Landesvorsitzende Michael Demko die Gäste und umriss mit einer kurzen Ansprache das Anliegen der Feier, erwähnte den schwierigen, aber doch auch erfolgreichen Neuanfang der Zipser nach 1946 in der neuen Umgebung und bedankte sich beim Herrn Pfarrer für die außerordentlich gute Unterstützung bei der Organisation des Festes.
Herr Demko begrüßte dann Frau Reitmeier-Zwick als Ehrengast und nahm die Gelegenheit wahr, ihr noch zum 60. Geburtstag sowie zur Auszeichnung als Ehrenbürger unserer ehemaligen Kreisstadt Kesmark zu gratulieren. Desweiteren gratulierte er ihr zur Verleihung des Bundesverdienstordens am Bande und ehrte sie mit einfühlsamen Worten.
Im Anschluss daran wurde ein Gedicht von Gisela Hlinican, geb. Bretz, eine ehemalige Zipser Belaerin rezitiert. Dieses Gedicht berührte die Herzen aller Gäste.
Nach Liedern, Glaubensbekenntnis und Evangelienlesung spielte eine Jugendband unsere Zipser Hymne und alle konnten mitsingen.
Als besondere Bereicherung empfanden die Gäste den Beitrag von Julius Reich aus Sachsen-Anhalt, der über seine eigenen Erlebnisse zur Kinderlandverschickung sprach.
Ein Höhepunkt war dann die sehr plastisch und mit Bezug zum praktischen Leben von Herrn Kautz gehaltene Predigt, die sehr zum Nachdenken anregte.
Frau Reitmeier-Zwick ließ es sich nicht nehmen, alle Teilnehmer herzlich zu begrüßen und drückte ihre Freude aus, bereits zum vierten Mal die weite Reise nach Brück angetreten zu haben. Ihre Worte waren geprägt von Hochachtung für das Engagement aller Karpatendeutschen.
Der nächste Redner sollte der Brücker Bürgermeister Karl- Heinz Borgmann sein. Wegen Erkrankung ließ er sich entschuldigen und übermittelte telefonisch beste Grüße und Wünsche für das Gelingen der Veranstaltung. Er betonte dabei seine Anerkennung für die erbrachten Leistungen der Zipser von Anfang an, die entscheidenden Anteil an der Entwicklung der Stadt Brück hatten.
Herr Willi Eschholz, ein Ur-Brücker Bürger, der die Ankunft der Vertriebenen hautnah miterlebte und später selbst die Heimat der Zipser erkundete, richtete herzliche Grußworte an alle Gäste.
Nach dem Abendmahl erfolgte die Totenehrung der in den letzten 5 Jahren Verstorbenen.
Mit dem Auszug aus der Kirche endete dieser Festgottesdienst und die Feier wurde in der Gaststätte Stadtmitte fortgesetzt mit gemeinsamem Mittagessen, vielen Gesprächen von Menschen, die sich länger nicht gesehen haben, auch bei Kaffee und Kuchen mit musikalischer Begleitung.
Die Verabschiedung erfolgte in positiver Stimmung und alle Gäste traten zufrieden den Heimweg an.
Roland Hofmann
Brück