Denn bei dir ist die Quelle
des Lebens, und in deinem
Licht sehen wir das Licht.
Psalm 36, 10
„Brück hilft“ mit Brandenburgischem Integrationspreis ausgezeichnet
„Brück hilft“ mit Brandenburgischem Integrationspreis ausgezeichnet
Großbeeren. Die Willkommensinitiative Brück hilft wurde gestern (27.1.) mit dem 9. Brandenburgischen Integrationspreis ausgezeichnet. Damit konnte sie sich landesweit gegen 55 weitere Mitbewerber durchsetzen. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wurde durch Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze in Großbeeren überreicht. Weitere Preis in gleicher Höhe gingen an Barbara Matthies aus Großbeeren sowie an den eingetragenen Verein Neue Zeiten aus Brandenburg an der Havel.
Mit dem Integrationspreis werden seit 2008 jährlich Einzelpersonen, Vereine und Initiativen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Land Brandenburg einsetzen. Auch in diesem Jahr waren die Preise wieder durch eine Jury ausgewählt worden.
An der Ehrung hatten neben der Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie auch die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg Dr. Doris Lemmermeier sowie Brandenburgs Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann teilgenommen.
Der Termin der Preisübergabe war keineswegs zufällig gewählt worden. Wird doch seit 1996 jährlich am 27. Januar der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Beruhte die Politik im Dritten Reich ganz maßgeblich auf Ausgrenzung zu Lasten von Minderheiten, Sozialministerin Golze: Wir alle wissen, welche verheerenden Folgen das einmal hatte, insbesondere auch weil zu wenige Widerstand geleistet haben. Wir können heuzutage froh sein, dass wir über eine sehr engagierte Zivilgesellschaft verfügen. So gibt es im Land Brandenburg über 100 Initiativen, die Zivilcourage zeigen, sich für Flüchtlinge engagieren, ihnen solidarisch zur Seite stehen und den Anfeindungen von Rechts ihre ehrenamtliche Arbeit entgegenstellen. Derzeit würden 130.000 Menschen mit Migrationshintergrund im Land Brandenburg leben, davon sind 38.000 Geflüchtete. Damit gäbe es keinen Grund, diese Zahl zu dramatisieren oder gar Ängste vor Überfremdung zu schüren, auch wenn das andererseits natürlich eine Herausforderung sei, die man auch nicht kleinreden dürfe. In Relation zu den fast 2,5 Millionen Einwohnern Brandenburgs sei es immer noch ein äußerst geringer Anteil.
Der Vorschlag zur Auszeichnung von Brück hilft kam unter anderen vom ehemaligen Amtsdirektor Christian Großmann sowie der Integrationsbeauftragten des Landkreises, Theresa Pauli. Sozialministerin Diana Golze in ihrer Laudatio: 2015 gegründet, entstand aus einer Gruppe Hilfsbereiter ein beispielgebendes Netzwerk. Dabei war die Ausgangslage keineswegs leicht. Kamen doch auf 3.600 Einwohner mit einem Schlag über 530 Geflüchtete. Brück hilft ist seitdem in 7 Arbeitsgruppen organisiert.
Die vielfältige Unterstützung zugunsten der Zugewanderten reicht vom Sprachunterricht, dem Angebot einer Fahrradwerkstatt bis hin zu ganz praktischer Lebenshilfe oder die Begleitung zu Ämtern und Ärzten. Großen Wert lege man in Brück auf die Einbeziehung der Schutzsuchenden in alle möglichen Volksfeste, in die Kirche, in Sportvereine oder auch in Veranstaltungen der AWO. Erklärte Intention sei es, das alltägliche Zusammenleben im Ort und gegenseitiges Verständnis zu befördern. Gleichzeitig schaffe Brück hilft damit ein wirksames Gegengewicht zu jeglichen Formen von Fremdenfeindlichkeit in dem kleinen Plänestädtchen.
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em>Rainer Marschel
Brück hilft
Fotos: Rainer Marschel