Denn bei dir ist die Quelle
des Lebens, und in deinem
Licht sehen wir das Licht.
Psalm 36, 10
Aufsitzen – Formatieren – und Abfahrt! – Schwedenfahrt 2015
Am Mittwoch 15. Juli haben wir 14 Teilnehmer und 3 Mitarbeiter uns abends im Pfarrhaus Brück getroffen, die Fahrräder aufgeladen und uns von unseren Eltern verabschiedet. Nachdem wir zu McDonalds gelaufen und dort gegessen hatten, ging es nach einer sehr kurzen Nacht beim Pfarrhaus gegen 2 Uhr früh los. Nach drei Stunden Autofahrt (dabei die Fahrer wach halten und Tom Sawyer-Geschichten hören) waren wir auch schon auf der Fähre nach Schweden.
Manche von uns sind in die Sauna gegangen, andere haben versucht zu schlafen oder die Zeit irgendwie tot zu schlagen. Gegen 15 Uhr sind wir in Schweden angekommen, und dann ging es weiter mit dem Auto zwei Stunden zu Ingmar, einem Freund von Helmut. Nach dem leckeren Abendbrot sind wir ans Meer gefahren und waren bei ordentlichem Wellengang baden.
Der nächste Tag war sehr anstrengend. Erstmals ertönte das bald vertraute Komando: „Aufsitzen-Formatieren und Abfahrt!“ In den ersten zwei Stunden schafften wir gerade mal 9 Kilometer. Da es einen Sturz gab, mussten wir am nächst gelegenen Platz campen. Am Abend entdeckten wir eine verlassende Villa, die unbedingt erkundet werden musste! Am Samstag und Sonntag waren wir bei einem Autorennen und einem schwedischen Gottesdienst, und nach einem weiteren eleganten Sturz gab es zum Mittag – wie immer – Chrunchy´s (Müsli mit Joghurt).
Am Abend hat es geregnet, und die Schotterwege haben noch zwei Jungs zum Sturz verholfen. Da wir alle sehr erschöpft waren und die Verletzten sich ausruhen sollten, ging es mit Hilfe von freundlichen Schweden zu einem nahe liegenden Kanuplatz.
Am Montag war es morgens sehr regnerisch und kalt, doch wir motivierten uns immer gegenseitig und unterstützen uns mit Schieben-Helfen bei den schwierigsten Bergen.
Der ICA, so heißen fast alle Läden in Schweden, bekam von uns täglich Besuch, und mit den dort gekauften Lebensmitteln gab es fast immer sehr leckeres Essen gekocht auf zwei Brennern vom Küchendienst. Der letzte, und wie wir fanden, der Platz hatte eine große Felskluft, einen Angelsee und einen nah gelegenen H&M zu bieten. Frisch gestärkt ging es am nächsten Morgen wieder zurück zu Ingmar. Das war die weiteste, gegendwindreichste und hügellastigste Strecke, mit 7 Stunden Fahrt und 67 Kilometern!
Nach insgesamt 350 gefahrenen Kilometern sind wir glücklich, aber erschöpft wieder bei der Fähre Richtung Heimat angekommen. Fix und fertig, aber stolz auf unsere Leistung, erreichten wir am 24. Juli 2015 den Ausgangspunkt unserer Reise in Brück, konnten unseren Eltern wieder in die Arme fallen und uns von unseren drei superengagierten Betreuern verabschieden, die uns diese besondere Fahrt erst ermöglicht haben. Insgesamt war diese Radtour ein einmaliges und schönes Erlebnis durch die unberührte Landschaft Schwedens, die wir noch lange in Erinnerung behalten werden.
Josephin Schreiber